25. März 2017
Liebe Potsdamerinnen und Potsdamer,
am 25. März um 20:30 Uhr gingen in vielen Städten auf der Welt für eine Stunde die Lichter aus. Nicht, weil irgendwelche Stromrechnungen nicht bezahlt wurden, sondern um auf Klimaschutzziele und den verantwortungsbewussten Umgang mit Energie aufmerksam zu machen. Auch Potsdam beteiligte sich in diesem Jahr an der internationalen Klimaschutz-Kampagne „Earth Hour“. Zugegebenermaßen ist hier unser Beitrag eher symbolisch zu verstehen. Doch Potsdam engagiert sich schon seit 1990 intensiv beim Klimaschutz und kann auf eine Reihe von Erfolgen zurückblicken und vieles steht noch bevor.
Die Landeshauptstadt hat sich mit dem 2010 beschlossenen Klimaschutzkonzept ein sehr ambitioniertes Ziel gesetzt. Bis 2020 wollen wir eine CO2-Einsparung von 20 Prozent gegenüber dem Jahr 2005 erreichen. Unser Einsparpotenzial liegt insgesamt bei 284.000 Tonnen CO2 pro Jahr. Den größten Anteil daran hat der Energiesektor. Dieser Verantwortung haben sich die städtischen Unternehmen angenommen und ihrerseits zahlreiche Maßnahmen zur Energieeinsparung in die Wege geleitet.
So haben die Stadtwerke mit der Errichtung und Inbetriebnahme des großen Fernwärmespeichers am HKW-Süd eine umweltschonendere und ökonomischere Fahrweise des Kraftwerks umgesetzt. Zudem wurde die Stromversorgung der ViP-Straßenbahnen auf 100 Prozent Ökostrom umgestellt und aktuell werden Hybridbusse auf ihre Alltagstauglichkeit getestet. Die Einführung der Bio-Tonne im gesamten Stadtgebiet durch die STEP ermöglicht eine bessere und energieeffizientere Abfallverwertung. Teilweise werden Bio-Abfälle zu Bio-Gas zur Energieerzeugung umgewandelt. Auch wird die Straßenbeleuchtung im gesamten Stadtgebiet sukzessive auf energieeffiziente LED-Leuchten umgestellt, wie zum Beispiel am Platz der Einheit, auf der Brandenburger Straße und an der alten Fahrt.
Auch die ProPotsdam beteiligt sich an Maßnahmen zur Umsetzung des Potsdamer Klimaschutzkonzeptes und saniert im großen Stil ihren Gebäudebestand hin zu Energieeinsparung und Energieeffizienz. Denn Wohngebäude haben einen großen Anteil am CO2-Ausstoß.
Doch Potsdam geht sogar noch einen Schritt weiter. Seit dem vergangenen Jahr sind wir Masterplankommune 100% Klimaschutz. Zusammen mit 21 anderen Kommunen haben wir uns vorgenommen, die Treibhausgasemissionen bis 2050 um 95 Prozent zu senken und den Endenergieverbrauch gegenüber 1990 zu halbieren. Hierfür wird aktuell gemeinsam mit der Stadtgesellschaft ein Konzept entwickelt.
Doch Klimaschutz kann nur gelingen, wenn alle mitmachen. Auch wenn der Beitrag jedes einzelnen eher klein sein mag, können wir nur alle gemeinsam unsere Ziele erreichen. Deshalb rufe ich Sie auf:
Beteiligen Sie sich am Klimadialog der Landeshauptstadt zusammen mit dem Bildungsträger Urania. Die nächste Veranstaltung zum CO2-minimierten Stadtverkehr findet am 4. April in der Urania statt. Reichen Sie Ihre kreativen Ideen noch bis zum 13. April beim Klimapreis der Landeshauptstadt Potsdam ein, der am 8. Juni vergeben wird. Und natürlich: Machen Sie mit beim Klimaschutz und sparen Sie Energie im Alltag!
Denn Klimaschutz geht uns alle an. Und das nicht nur zur „Earth Hour“ sondern jeden Tag aufs Neue. Das sind wir nachfolgenden Generationen schuldig.
Ihr
Jann Jakobs
